Strukturwandel: Wo bleibt Linnich?
Der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) hat der Landesregierung 83 Projekte für das Sofortprogramm zur Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier empfohlen. 25 Projekte aus den Zukunftsfeldern „Energie und Industrie“, „Ressourcen und Agrobusiness“, „Innovation und Bildung“, „Raum und Infrastruktur (inkl. Mobilität)“ sind für den Kreis Düren (tlw. gemeinschaftlich mit anderen Kreisen) vorgesehen.
Der ZRR-Aufsichtsratsvorsitzende und Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium Christoph Dammermann erwartet „einen kräftigen Schub für den Strukturwandel im Rheinischen Revier“.
Einen kräftigen Schub könnte auch Linnich gebrauchen, davon sind wir Freie Demokraten überzeugt. Während u.a. Aldenhoven und Jülich schon als Standort einiger der Sofortmaßnahmen vorgesehen ist, taucht Linnich bisher nicht auf.
Die FDP/PIRATEN Fraktion hatte vor der Sommerpause 2019 einen Antrag zum Strukturwandel in den Stadtrat eingebracht. Trotz heftiger Gegenwehr aus den Reihen der SPD wurde dieser mehrheitlich beschlossen. Der Antrag sah einen intensiven Austausch mit der ZRR über Chancen und Perspektiven Linnichs, die Beteiligung am Sofortprogramm und Gespräche über die Ansiedlung einer Forschungs- oder Bildungseinrichtung in Linnich vor.
„Seit diesem Beschluss gab es nicht einen einzigen Bericht der Bürgermeisterin zum Stand der Umsetzung. Heute sehen wir, dass Linnich erst einmal nicht auftaucht. Es wird Zeit zu handeln, Wer den Strukturwandel verschläft, verspielt unsere Zukunft. Wir erwarten die zügige Umsetzung des Ratsbeschlusses, Gespräche mit der ZRR und dem Land, damit Linnich nicht mit leeren Händen dasteht. Die Strategie der SPD und der Bürgermeisterin sich auf Indeland zu verlassen ist gescheitert. Wenn Linnich sich auf Indeland verlässt, ist Linnich verlassen“, erklärt FDP-Vorsitzender Patrick L. Schunn
Im Abschlussbericht der Kohlekommission war Linnich mit dem Lückenschluss nach Baal für ein mittelfristiges Projekt vorgesehen. „Der Lückenschluss ist ein zentrales Infrastrukturprojekt für Linnich und die ganze Region. Daher unterstützen die Freien Demokraten die Umsetzung auf städtischer, Kreis- und Landesebene. Der Lückenschluss war und ist unabhängig vom Strukturwandel notwendig. Die Entwicklung des Rheinischen Reviers zu einer Innovationsregion darf aber nicht an Linnich vorüber gehen. Wir dürfen nicht nur auf die Wiederherstellung eines Gleisanschlusses setzen. Im Rheinischen Revier entstehenden spannenden Projekte, die Vorbild sein können für die Verbindung von Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Klimaschutz. Diese Chancen dürfen wir nicht versäumen.“
Pressemitteilung des NRW-Wirtschaftsministeriums mit der Projektliste