Stolpersteine: Erinnerung an die Opfer des Grauens

Der Rat der Stadt Linnich hat der Verlegung der ersten Stolpersteine zugestimmt und befürwortet die Verlegung weiterer. Die Freien Demokraten unterstützen dieses Ansinnen. Der Vorsitzende der Fraktion der Freien Demokraten, Patrick L. Schunn, erklärte dazu in der Sitzung:

111 Namen. 111 Männer, Frauen und Kinder mit Bezug zu Linnich finden sich – nach meiner letzten Recherche – in der Datenbank von Yad Vashem.

111 Nachbarn, Freunde, Kameraden, Schützen und Ratskollegen, die das Grauen des Holocaust nicht überlebt haben.

Als ich Ende Januar anlässlich des Holocaust-Gedenktages für den Geschichtsverein bei Facebook einen Beitrag verfasst und darin fünf Linnicher vorgestellt habe, hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir heute über die Verlegung des ersten Stolpersteins in Linnich entscheiden.

Meine Fraktion und ich sind Herrn Havertz dankbar, dass er diese Initiative ergriffen hat. Linnich hatte einst eine der größten jüdischen Gemeinden in der Region. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung war fast so hoch wie der der evangelischen.

Mit den Stolpersteinen können wir nicht ungeschehen machen, was passiert ist. Das Leid. Die Entrechtung. Das Morden.

Wir können den Opfern aber wieder einen Namen geben – und diesen in Erinnerung halten.

Wir Freie Demokraten werden selbstverständlich der Verlegung der Stolpersteine für die Familie Gottschalk zustimmen und unterstützen auch den Grundsatzbeschluss. Diese Stolpersteine sollten nicht die letzten in Linnich ein.

Abschließen möchte ich mit einem Zitat des israelischen Parlamentspräsidenten Mickey Levy aus seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag. Dieses sagt eigentlich alles aus:

„Die sechs Millionen Juden, die ermordet wurden, sind auch sechs Millionen Geschichten - Geschichten von Leben, die hätten sein können, Geschichten derer, die nicht mehr sind.“