Stadtparteitag 2022: Aufbruch für Linnich

Stadtparteitag 2022
v.l.n.r.: Patrick Muckrasch, Stefan Lenzen MdL, Ahmad Rohed Faizi, Katharina Adams, Udo Jansen, Patrick L. Schunn, Alexander Willkomm

Die Freien Demokraten Linnich trafen sich zu ihrem jährlichen Stadtparteitag. Im Mittelpunkt stand der Ausblick auf die Landtagswahl und die Wahlen zum Vorstand. Der im Amt bestätigte Vorsitzende Patrick L. Schunn konnte dazu den Landtagsabgeordneten Stefan Lenzen und den Landtagskandidaten (Düren I) Patrick Muckrasch begrüßen.

„Fünf Jahre NRW-Koalition waren fünf gute Jahre für Linnich“, so Lenzen in seinem Bericht aus dem Landtag. „Wir haben Projekte in der Innenstadt, in den Dörfern und von Vereinen gefördert. Wir haben den Linnicher Schulen zusätzliche Mittel für die digitale Ausstattung zur Verfügung gestellt. Wir haben den Lückenschluss Linnich-Baal vorangebracht, der ohne uns noch in irgendeiner Schublade liegen würde.“

Die Wiederherstellung der Bahnverbindung zwischen Linnich und Baal gilt als eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte in der Region. „Mobilität und eine gute Infrastruktur sind Voraussetzung dafür, dass der Strukturwandel gelingt“, findet Muckrasch, selbst als Steiger im Tagebau vom Kohleausstieg betroffen. „Wir wollen, dass der Strukturwandel gelingt. Dafür braucht es Arbeitsplätze für alle Qualifikationsniveaus. Jeder, egal ob mit Hauptschulabschluss oder mit Abitur, muss auch in Zukunft in der Region einen Job finden.“

Der Linnicher FDP-Vorsitzende Patrick L. Schunn findet Linnich schlecht aufgestellt beim Strukturwandel. „Linnich betreibt den Strukturwandel im Schlafwagen und bei der Digitalisierung stehen wir auf der Bremse,“ erklärt Schunn. Er fordert von der Verwaltungsführung und der politischen Mehrheit im Rat mehr Engagement. „Wer sich im Klein-Klein verheddert, verliert den Blick für die großen Zukunftsaufgaben. Linnich braucht einen Aufbruch“. Konkret fordern die Freien Demokraten eine Innenstadtoffensive, ein Konzept zur Wiederbelebung der Innenstadt, den Ausbau der städtischen Wirtschaftsförderung und eine Digitalstrategie. „Wir wollen die digitalste Stadt werden. Mit der besten Breitbandversorgung, dem besten Netz, der digitalsten Verwaltung und Schulen, wo das Digitalste nicht mehr die Pausen sind“, so Schunn.

Mit Blick auf die Kommunalwahlen 2025 haben sich die Linnicher Liberalen den Politikwechsel im Rat zum Ziel gesetzt. „Wir wollen so stark werden, dass der Politikwechsel möglich wird. Nicht, weil Opposition Mist ist. Sondern weil sich unsere Stadt die Politik der Trippelschritte und des Kaputtredens nicht mehr leisten kann“, wird Schunn deutlich. Die inoffizielle Koalition aus SPD und PKL bestimme zwar alles, gestalte aber nichts. „Sie will anderen Städten vorschreiben, wie schnell man dort fahren darf. Sie will beim Blitzen mitverdienen. Aber bei den zentralen Zukunftsaufgaben kommt nichts. Das ist zu wenig für Linnich.“

Der vom Kreisvorsitzenden Alexander Willkomm geleitete Stadtparteitag wählte turnusgemäß einen neuen Vorstand. Dabei wurden neben Schunn auch alle anderen Vorstandsmitglieder im Amt bestätigt. Stellvertretende Vorsitzende bleibt die Stadtverordnete Katharina Adams (Hottorf) und als Schatzmeister wiedergewählt wurde Udo Jansen (Ederen). Mit Marie-Theres Schlösser (Linnich) und Ahmad Rohed Faizi (Linnich) setzt die Partei auch bei den Beisitzern auf Kontinuität. Die Kasse wird in den nächsten beiden Jahren von Dennis Tholen (Körrenzig) und Leo Schiffer (Linnich) geprüft.