Stadtparteitag 2021: Nie gab es mehr zu tun

Die Freien Demokraten Linnich trafen sich kürzlich zum Stadtparteitag. Im Mittelpunkt standen die Analyse der vergangenen Wahlen und die Bewertung der aktuellen politischen Lage.

Die Bilanz der Kommunalwahl im vergangenen Jahr bewerteten die Liberalen als durchwachsen. Trotz negativem Bundestrends konnte das Ergebnis verbessert und ein Sitz hinzugewonnen werden. Zudem sei es gelungen erstmals seit der kommunalen Neugliederung ein Mitglied in den Kreistag zu entsenden. Bei der Bundestagswahl konnten die Freien Demokraten mit 10,1 % erneut ein zweistelliges Ergebnis erzielen und den dritten Platz vor den Grünen verteidigen. 

„Linnich betreibt den Strukturwandel im Schlafwagen. Damit riskieren wir Chancen für unsere Stadt – vor allem für unsere Jugend, die auf der Suche nach Ausbildung und Arbeit ist. Linnich hat die dritthöchste Arbeitslosenquote im Kreis – wir brauchen dringend mehr Wirtschaft, mehr Gewerbe und damit mehr Arbeit“, kritisiert der Partei- und Fraktionsvorsitzende Patrick L. Schunn das mangelnde Engagement bei der Gestaltung des Strukturwandels. Eigene Projekte gäbe es kaum. Die Liberalen schlagen die Schaffung eines Innovationsparks für innovative Unternehmen, Startups und Gründer vor.
 
Auch die Digitalisierung werde nicht mit dem notwendigen Tempo betrieben. Die Nachbarkommunen seien hier viel weiter. „Wir Freie Demokraten waren es und sind es, die immer und immer wieder mehr Digitalisierung in allen Bereichen eingefordert haben. Und da verwundert es eben nicht, dass wir bei der Bundestagswahl bei den Erst- und Jungwählern mit der Spitze liegen“, so Schunn. „Von den noch-GroKo-Parteien wurde so getan als hätten junge Menschen während Corona nur auf der faulen Haut gelegen. In Wirklichkeit haben sie die größten Opfer erbracht. Sie haben erleben müssen, wie marode das Bildungswesen und die öffentliche Verwaltung sind, und dass Deutschland in Bezug auf Digitalisierung ein Entwicklungsland ist. Und sie haben erlebt, wie schnell ihre Freiheitsrechte im Zweifelsfall entzogen werden.“

Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen in Linnich betonte Schunn, „so wie es ist, darf es nicht bleiben“ und warb für mehr Digitalisierung, mehr Wirtschaftsförderung und mehr Entlastungen für Bürger und Unternehmen. Die Linnicher Liberalen wollen auch weiter Lösungen, Perspektiven und Chancen für die Menschen und die Stadt aufzeigen. Sie verstehen sich als Antreiber in der Linnicher Kommunalpolitik. „Nie gab es mehr zu tun“, so das Fazit des FDP-Vorsitzenden.