Rurtalbahn könnte ab Herbst wieder bis Linnich fahren

Das Teilstück der Rurtalbahnstrecke Linnich-Tetz ist seit Frühjahr 2020 gesperrt. Aufgrund von bergbaulichen Aktivitäten wurde die Gründung der Brücke beschädigt. Ein Befahren ist daher nicht mehr möglich.

Aus Linnicher Sicht hatte sich seitdem wenig getan. Der Stadtrat hat seiner letzten Sitzung daher einstimmig beschlossen, die Rurtalbahn aufzufordern, ihre Planungen für die Brücke vorzulegen. Der FDP-Landtagsabgeordnete für den Kreis Düren Stefan Lenzen und der Linnicher FDP-Fraktionsvorsitzende Patrick L. Schunn haben dies zum Anlass genommen, beim NRW-Verkehrsministerium nachzufragen.

„Wie uns mitgeteilt wurde konnte mit der Planung eines neuen Brückenbauwerks im Juni 2020 begonnen werden. Nach intensiven Abstimmungen mit den zuständigen Aufgabenträgern sowie dem Schadensverursacher wurde in der 6. Kalenderwoche 2021 der Auftrag zum Abriss des Brückenbauwerks erteilt“, erläutert Stefan Lenzen. Das für den Neubau erforderliche Baurechtsverfahren sei eingeleitet worden. Ausführungsplanung und Vergabeverfahren würden ebenfalls erstellt bzw. durchgeführt. „Nach aktueller Planung und abhängig vom weiteren Verfahren soll der Neubau nach Auskunft der Rurtalbahn im September 2021 fertiggestellt sein.“

„Der Schienenersatzverkehr ist auf Dauer kein Ersatz für die Rurtalbahn“, findet FDP-Vorsitzender Schunn. „Für Schüler, Studenten und Arbeitnehmer ist die Rurtalbahn eine schnelle Verbindung nach Jülich und Düren sowie darüber hinaus. Mit Beginn des Wechselunterrichts und zu erwartenden Lockerungen wird der Bedarf wieder zunehmen.“ Die Unklarheit über die weiteren Planungen seien unbefriedigend gewesen. „Ich freue mich, wenn ab Herbst die Züge wieder bis Linnich fahren und auch der BrainTrain seine Testfahrt auf der Strecke Linnich-Jülich aufnehmen kann.“

Die Zukunft des Lückenschlusses Linnich-Baal liegt den Freien Demokraten ebenfalls am Herzen. Die Maßnahme ist für den nächsten ÖPNV-Bedarfsplan angemeldet. Der Kreis Düren muss, damit die Aufnahme erfolgt, eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung vorlegen. „Diese lässt allerdings auf sich warten“, kritisiert Schunn, der auch Kreistagsmitglied ist. Deshalb hat die FDP-Kreistagsfraktion um eine Sachstandsmitteilung gebeten. „Das Infrastrukturprojekt ist zentral für unsere Region, auch mit Blick auf den Strukturwandel.“

Ein zweites Bahnprojekt, dass die Stadt Linnich betreffen könnte, ist der BrainTrain, der die Forschungsstandorte Jülich und Aachen verbinden soll. Im Gespräch ist auch eine Streckenführung mit Halt in Linnich-Ederen. „Eine endgültige Entscheidung liegt hier noch nicht vor. Hier bedarf es noch der Konkretisierung im Entwicklungs-, Zulassungs- und Genehmigungsprozess“, teilt Lenzen mit.