Linnich kann mehr: „Wir machen Linnich wieder großartig“
Die Freien Demokraten Linnich haben sich für die Stadtratswahl am 13. September 2020 personell und programmatisch aufgestellt. Unter freiem Himmel fanden Parteitag und Wahlversammlung im Hof der Landmetzgerei Jansen in Ederen statt. „Außergewöhnliche Zeiten bedürfen außergewöhnlicher Lösungen. Das gilt bei der Wahl des Tagungsortes genauso wie bei der Bewältigung der Corona-Folgen“, erklärt der wiedergewählte Vorsitzende, Patrick L. Schunn.
Die bisherige Schriftführerin Katharina Adams wurde zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt. Schatzmeister bleibt Gastgeber Udo Jansen. Den Vorstand komplettieren Ahmad Rohed Faizi und Marie-Theres Schlösser als Beisitzer/in. Die Kasse prüfen künftig Dennis Tholen und Leo Schiffer.
Der 35jährige Politikwissenschaftler Patrick L. Schunn steht den Linnicher Liberalen seit sechs Jahren vor und führt sie nun auch in die Stadtratswahl: „Wir wollen in Linnich regieren, nicht um etwas zu werden. Wir wollen regieren, weil Linnich mehr kann. Wir wollen regieren, weil wir wirtschaftliche Kompetenz im Rat brauchen. Wir wollen regieren, damit unsere Kinder und Jugendlichen exzellente Bildung erhalten. Wir wollen regieren, damit Linnich Digitalstadt Nr. 1 wird.“
Auf den zweiten Platz wählten die Freien Demokraten Katharina Adams aus Hottorf. Die freie Fachjournalistin vertritt die FDP derzeit im Bauausschuss und engagiert sich zudem im Themenfeld Umwelt und Klima. Auf den dritten Platz steht Udo Jansen, Handwerksmeister und Vereinsmensch aus Ederen. Er ist Mitglied im Kultur- und Sozialausschuss und darüber hinaus Sprecher für Mittelstand und Handwerk der Freien Demokraten. Die Schul- und Bildungspolitikerin Marie-Theres Schlösser (Linnich) folgt auf dem vierten Platz. Fest verankert in der Linnicher Vereinslandschaft ist Günter Wentz, der für die Freien Demokraten auf Platz fünf antritt. Die Liste vervollständigen Wilma Fladung (Hottorf), Siegfried Sachsenhausen (Körrenzig), Sandra Jansen (Ederen), Margret Schiffer (Linnich) und der Ehrenvorsitzende Dr. Klaus Selter (Linnich). „Wir gehen mit einem starken und vielfältigen Team aus fünf Frauen und fünf Männern in die Stadtratswahl. Ganz ohne Quote“, freut sich Schunn.
Nicht nur die Personalwahlen verliefen einmütig, auch das Wahlprogramm wurde einstimmig verabschiedet. „Die Digitalisierung verändert alles. Unser Leben, unser Arbeiten, unser Lernen“, so Schunn bei der Einbringung. In der Corona-Zeit seien noch nie so viele Menschen im Home Office gewesen. Digitales Lernen habe an Bedeutung gewonnen, aber nicht jeder habe Zuhause die technischen oder familiären Voraussetzungen. „Es geht hier nicht nur um technische Ausstattung, es geht hier auch im Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Wie kann es sein, dass zwar jedes Ratsmitglied ein Tablet für seine ehrenamtliche Arbeit zur Verfügung gestellt bekommt, wir aber nicht jedem Schüler ein Tablet zur Verfügung stellen können. Das Digitalste an unseren Schulen dürfen nicht die Pausen sein.“ Die Mittel aus Bund und Land zur digitalen Ausstattung der Schulen müssen durch städtische ergänzt werden.
Massiv zu leiden unter der Corona-Pandemie haben auch die Unternehmen. „Wir erleben seit Jahrzehnten einen Rückgang an Unternehmen, an Geschäften und damit an wirtschaftlicher Kraft.“ Wirtschaftsförderung habe in den letzten Jahren nur aus dem Bau überdimensionierter Windkraftanlagen, einem verspäteten Start und einer langsamen Umsetzung der Sanierung der Rurstraße und aus einer 0,1-Stelle in der Verwaltung bestanden. „Das ist nicht mal klein-klein, das ist einfach zu wenig unsere Heimat.“ Die Freien Demokraten fordern eigene Gewerbe- und Industrieflächen im Stadtgebiet, um neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen. „Der Strukturwandel wird in Linnich gerade völlig verschlafen. Während in Lindern ein neues Gewerbe- und Industriegebiet entstehen wird, steht Linnich mit leeren Händen da. Bürgermeisterin und SPD überlassen alles ‚Indeland’. Wer sich darauf verlässt, ist verlassen. Um uns herum könnten blühende Landschaften entstehen und wir gucken in die Röhre.“
Mangelnde Wirtschaftsförderung, fehlendes Engagement bei der Gestaltung des Strukturwandels und höhere Steuern belasten aus Sicht der Freien Demokraten Mittelstand und Mittelschicht. Mit einer strengen Haushaltsdisziplin und einer aktiven Wirtschaftsförderung wollen sie in den kommenden fünf Jahren Steuererhöhungen vermeiden. „Höhere Steuern wären Gift für die Wirtschaft. Wenn wir nach der Krise die Konjunktur wieder ankurbeln wollen, müssen wir Investitionen ermöglichen. Nicht nur staatliche, sondern vor allem private. Das geht nur, wenn Private auch die finanziellen Mittel dazu haben. Statt, wie die SPD, über höhere Steuern zu sinnieren, lasst uns endlich über Entlastungen sprechen. Das hilft mehr als das 100. Konjunkturprogramm. Es muss Schluss damit sein, dass Mittelstand und Mittelschicht als Melkkühe der Nation missbraucht werden.“
Die beiden bisher bekannten Bürgermeisterkandidaten haben aus Sicht der Freien Demokraten unterschiedliche Stärken und Schwächen. Entscheidend sei bei dieser Kommunalwahl, welche Mehrheiten im Rat möglich sind. „Die beste Bürgermeisterin, der beste Bürgermeister, bringt der Stadt nichts, wenn er oder sie durch seine eigene Fraktion ausgebremst wird. Das erleben wir jetzt zum zweiten Mal in Folge. Linnich braucht neue Mehrheiten. Eine Mehrheit für Gestaltung, Fortschritt und Entlastung“, führt Schunn die Positionierung der FDP zur Kommunalwahl aus.
„Wir wollen unsere Stadt voranbringen. Wir werden die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister vorantreiben. Vorantreiben bei der Digitalisierung, bei der Wirtschaftsförderung und bei der Bildung. Unser Ziel ist klar: 10 % + X“.
Wahlkreiskandidaten: Linnich 1: Marie-Theres Schlösser, Linnich 2: Patrick Schunn, Linnich 3: Dr. Klaus Selter, Linnich 4: Günter Wentz, Linnich 5: Leo Schiffer, Ederen: Udo Jansen, Welz/Gereonsweiler: Jochem Deserno, Rurdorf: Sandra Jansen, Hottorf/Kofferen: Katharina Adams, Tetz 1: Dr. Manfred Helten, Tetz 2 / Floßdorf: Margret Schiffer, Boslar: Wilma Fladung, Gevenich: Dr. Bernward Fladung, Körrenzig 1: Dennis Tholen, Körrenzig 2 / Glimbach: Siegfried Sachsenhausen